Power durch Selbstwirksamkeit
19. Mai 2023Sensationelle Aktionen
7. Juni 2023von Helena Daudrich
Im Soulfit Factory e.V. habe ich einen Platz für meine Herzensangelegenheiten, so eben auch für das Ahrtal, gefunden.
Information, Auflärung und Vernetzung aber auch die psychische Gesundheit bilden die Basis unseres Vereins.
Es ist uns eine Herzensangelegenheit, ein offenes Ohr für Menschen in Not zu haben, Ihnen eine Stimme zu geben.
Wo ist das wichtiger als dort, wo die Menschen totgeschwiegen werden – aktuell im Ahrtal?
Inhaltsverzeichnis
Es ist still geworden…
Manch einer von uns wünscht sich genau das: etwas Stille.
Aufdringlich sind die Mainstream Nachrichten geworden, die mehr und mehr Talk Shows ähneln und mit schrillen Geräuschen und furchteinflößenden Bildern eine Katastrophe nach der anderen prophezeien.
In der Vergangenheit hat man sich den Ruf als Propheten wenigstens über Kompetenz verdienen müssen.
Emotional aufwühlen und mit irgendwelchen Narrativen Ängste schüren ist leider Usus geworden.
Menschen im Ahrtal
So ist es nicht verwunderlich, dass sich viele nach Stille sehnen.
Stille, in der an der eigenen Stabilität gearbeitet werden kann, wo der Blick sich nach innen statt nach außen richten darf.
Doch da, wo die Sensationslüsternen Medien schweigen, finden sich Wahrheiten, die wir bei aller Betroffenheit nicht einfach ignorieren dürfen.
So beispielsweise um die Menschen im Ahrtal.
Menschen im Deutschland mit realen Herausforderungen.
Im Schatten brüllender Medien ist es still geworden, ums Ahrtal…
Realität
Wenn ich mit Freunden und Bekannten über mein Engagement im Ahrtal spreche, stoße ich auch auf Verwunderung.
Viele nehmen an, dass mangels Fernseh- und Zeitungsberichte, das Ahrtal wieder aufgebaut und die Menschen dort gut versorgt sind.
Denkbar logisch, leider allerdings ein Irrtum.
Wer beeinflusst also unsere Realitätswahrnehmung?
Real ist, was im Fernsehen kommt?
Was ist für uns real?
Über das Fernsehen, die Social Media oder die Zeitungen werden wir zusätzlich zu unserem unmittelbaren Alltag mit Schicksalen anderer konfrontiert.
Als fühlende Wesen nehmen wir daran (freiwillig oder nicht) Anteil.
Plötzlich findet ein Ereignis, welches tausende von Kilometer entfernt stattfindet, in unsere Wohnzimmer Einzug.
Was tun?
Je nach emotionaler Lage kann man bereits mit dem eigenen Alltag überfordert sein.
Wie viel ist denn überhaupt zumutbar?
Dass es auf der Welt viele Schicksalsschläge gibt, oft grausamer Natur, ist unumstritten.
Wo wären eine gesunde Abgrenzung und die Fokussierung auf eine Realität, die uns unmittelbar betrifft?
Hier geht es nicht darum, die Augen vor dem Rest der Welt zu verschließen, hier geht es um ein gesundes Maß und entsprechende Priorisierung.
Genau das war meine Ausgangsfrage.
Das Weltleid werde ich nicht beenden können, was ist aber mit der Realität vor meiner eigenen Haustür?
Mitten unter uns
Als ich nach Ahrtal gezogen bin, haben mich genau zwei Punkte sehr überrascht: wie kaputt manche Ortschafen und die Infrastruktur immer noch sind und wie präsent und grenzenlos die Dankbarkeit der Bewohner ist.
Glücklicher Weise gibt es noch Helfer vor Ort, die bemüht sind, Angebote für Kinder, Eltern und Ältere zu schaffen.
Über mein Engagement beim Hoffnungswerk e.V. habe ich wundervolle und sehr unterschiedliche Persönlichkeiten kennenlernen dürfen.
Jeder ist auf eine andere Weise betroffen und geht damit unterschiedlich um.
Schon 2 Jahre her?
Auch wenn die Flut fast zwei Jahre her ist, ist die Betroffenheit immer noch da.
Auch Helfer, was viele unterschätzen, zählen zu Betroffen.
Neben den finanziellen und organisatorischen Herausforderungen ist auch eine emotionale Aufarbeitung von Nöten.
Die Flutnacht
So gesellte sich in einer Frauenrunde beim Café ganz unverhohlen das Thema „die Flutnacht“ zu uns.
Waren für eine Anwesende die Schreie das Schlimmste, war es das für die Andere deren Verklingen.
Jeder reagiert unterschiedlich und jede Reaktion hat zunächst ihre Daseinsberechtigung.
Damit später die Vorwürfe nicht aufkeimen, man hätte sich anders verhalten sollen oder voller Verwunderung feststellt, man hat sich gar selber weiter in die Gefahr gebracht, benötigt es Trauma-Edukation und Trauma-Arbeit.
Zwangsweise holen einen Gespräche solcher Art in die eigene Realität, in die unmittelbare Gegenwart – mitten unter uns.
Herzensgrüße aus Bayern
Wir berichteten bereits zu diesem Thema und wollen uns vor Ort weiter engagieren.
Die gespendeten Herz-Bilder von Renate Kümmler für unsere Herzangelegenheit haben das Ahrtal mittlerweile erreicht und viele Orte der Ahr entlang mit Herzensgrüße aus Bayern begrüßt (Bilderreihe dieses Artikels).
Versteigerung
Wir werden noch ankündigen, wo und wann die Herzensbilder versteigert werden.
Doch bis dahin werden die Bilder im Ahrtal Renates tiefe Spiritualität verbreiten, Renates Hoffnung, ihre Kreativität und die Erfahrung mit schweren Zeiten, die doch immer wieder erhellt werden, wenn man nach dem tieferen Sinn fragt.
Diese Spiritualität und Hoffnung für und aus dem Ahrtal sollen die Herzbilder dann, wenn es so weit ist, zum neuen Besitzer mitnehmen.
Auch wir planen weitere Projekte vor Ort und halten Sie auf dem Laufenden.
Falls auch Sie sich engagieren wollen, kontaktieren Sie mich gerne (helena.daudrich@outlook.de).
Spenden
Wir wissen, dass das, was wir als kleiner Verein für das Ahrtal tun können, nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist.
Aber auch Tropfen kühlen.
Deswegen freuen wir uns über jede kleine Spende, die wir weiterleiten können.
Unsere Kontonummer bei der Ethikbank lautet
Soulfit Factory e.V.
IBAN: DE70 8309 4495 0003 2184 65
BIC: GENODEF1ETK
Bitte das Kennwort „Ahrtal“ nicht vergessen, damit wir die Spenden zuordnen können und auch sicher alles dahin fließt, wo Sie es haben möchten.
Besuchen Sie uns auch auf unserem Stand auf der Eröffnung des Haderner Hofguts, 14.-16.6.2023
5 Comments
Danke, Helena, für Deinen Beitrag vor Ort – in unser aller Namen. Und für die Bildeindrücke, wo Du Renates Kunstwerke von Herzen wirken lässt. Von unserer Seite ist das Ahrtal nicht in Vergessenheit geraten. Lieben Gruß, Simone
Herzlichen Dank Helena, für die Überbringung der Herzens-Werke ins Ahrtal. Ja, ich kann das bestätigen, das Ahrtal ist nicht in Vergessenheit geraten.
Liebe Grüße
Carlos
[…] allem, was wir tun, denken wir zum einen an das Ahrtal und zum anderen an die Jungen Mentoren, die junge Menschen auf die Herausforderungen vorbereitet, […]
[…] Aufheiterung tat uns gut, denn wenn wir ans Ahrtal dachten, dann wurde uns ein wenig mulmig […]
[…] Unser Vereinsmitglied Helena Daudrich lebt in der Eifel und unterstützt vor Ort. Tapfer hält sie die Stellung, was für eine Empathie wie Helena manchmal durchaus herausfordernd ist. Danke dir für deine Herzlichkeit, Helena!! Wenn Sie übrigens aus dem Ahrtal sind und Ihre Geschichte erzählen wollen, melden Sie sich gerne bei uns. Helena führt ein Interview mit Ihnen und wir veröffentlichen Ihre Geschichte gerne in unserem Blog unter “Herzensangelegenheiten“. […]